Kölner Buchkinder - nach dem Leipziger Modell
Kinder erfinden Geschichten, mal lustig, mal sozialkritisch. Manchmal
sind die Bilder vor dem Text da, manchmal wird ein Text bebildert. Was
Schreibfehler angeht, wird möglichst wenig eingegriffen, immer wer-
den die Kinder gefragt, ob sie eine Verbesserung wünschen. Manch-
mal muss dann ein Text sogar "übersetzt" werden …
Die Arbeit sensibilisiert Kinder im Umgang mit Sprache. Ihr Wortschatz
entwickelt sich ebenso wie ihre Phantasie. Die Phantasie lernt Flügel
schlagen: In Bildern und in Worten. Ich jedenfalls bin überzeugt, dass
Kinder viel bessere Geschichten erfinden können als Erwachsene.
Spannendere und originellere, die über den Tellerrand von Erwachse-
nen hinausgehen. Wir sind seit Sommer 2012 dabei einen Verein zu
gründen. Wir können noch Hilfe brauchen,ich freue mich über Kontakt-
aufnahme. In 2012 ist das erste mehrsprachige Buch entstanden.
Die Leipziger Buchkinder habe ich 2009 zufällig entdeckt und war
sofort total begeistert. Mehr Infos zur Grundidee der Leipziger unter:
www.buchkinder.de
Jedes Kind erfüllt es mit Stolz, Selbstbewusstsein
und Freude, ein eigenes Buch herzustellen.
Wichtig hierbei ist auch, dass die Geschichten nicht nur von den
Kindern geschrieben wurden, sondern auch alle anderen Schritte zur
Herstellung eines Buches von ihnen erlebt werden. Es wird am Compu-
ter gespeichert, geschnitten, die Schrift wird ausgewählt. All dies sind
neue, ungewohnte Arbeiten für jedes Kind. Ergänzt mit Collagen und
Originaldrucken macht jedes Kind sein Buch ganz alleine: Buchrücken
binden, Einbandpapier aussuchen, leimen, Leinen suchen, Lochen für
die chinesischen Nähung. Sie lernen mit Falzbein, Cutter und Ahlen
umzugehen, machen also richtige Buchbindearbeit. So verbinden sich
Kunst, Handwerk und Schreibwerkstatt optimal. Denn jedes Buch ist
ein Unikat. Als Kunstwerk einmalig und individuell. Vielleicht können wir
die Bücher dann bei der nächsten "editionalen 2012" in Köln vorstellen?
Sprache, Poesie und Spiel
Wenn man die deutsche Sprache nicht mit der Muttermilch aufge-
sogen hat, bleibt sie oft unklar: ein Sprachsalat, ein Misch-Masch.
Ich weiß nicht, warum.
Ich weiß nicht den Grund,
männlich in unserer Sprache ist der Baum,
der Mond, der Mund,
der Stern ist', der Traum,
der Regen ...,
aber keiner kann erklären, warum dein schöner Faltenrock
grammatisch männlich sein muss.
Walter Petri
Wir werden raussuchen, welche Zutaten unser Sprachsalat braucht:
Spiel und Spaß, Poesie und Rätsel, Lieder und ganz viel Rhythmus.
Artikel und andere Feinheiten kann man auch ganz spielerisch lernen.
Dabei kommt es auch auf Wiederholung und Rhythmus an. Mit viel
Spaß wird so die deutsche Sprache gefestigt und vertieft. Allen Kin-
dern wird hier Freude an Sprache und Reimen vermittelt. Dabei arbei-
ten wir auch zur Methode des generativen Schreibens.
Ihr werdet selbst euer "Poesie-Album" oder einen Kalender mit eige-
nen Gedichten entwickeln und so selbst zum Dichtern und Denkern
werden. Ein Besuch der Stadtbücherei rundet das Projekt ab.